Schmetterlinge verlassen die Grund- und Mittelschule Bad Griesbach

17 Schüler und Schülerinnen der Klasse 9a entlassen. 

Am vergangenen Donnerstag wurde an der Mittelschule Bad Griesbach ein besonderer Meilenstein gefeiert. Nach einer kurzen, besinnlichen Andacht in der Emmauskirche, die von Pfarrvikar Klaus Huber gestaltet wurde, versammelten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und M9 sowie ihre Familien im festlich geschmückten Kursaal. Dieser war liebevoll dekoriert und bot den perfekten Rahmen für die feierliche Übergabe der Zeugnisse. Es war ein Tag voller Freude und Stolz, der den Abschluss eines wichtigen Kapitels im Leben der jungen Menschen markierte.

Im Foyer und auf dem Vorplatz des Kursaals trafen sich zunächst alle zu einem Sektempfang, welcher vom Elternbeirat der Schule organisiert wurde. Im Anschluss daran ging es ein Stockwerk höher in den Kursaal.

Victor Paun, aus der Klasse 8a, spielte auf seiner Klarinette als Begrüßungslied die Etüde von Alfred Uhl. Danach trat Rektor Wolfgang Zehetmair zum ersten Mal ans Rednerpult, um die Ehrengäste zu begrüßen. Für die Stadt Bad Griesbach war der 3. Bürgermeister Bernhard Gruber gekommen. Die Gemeinde Haarbach wurde durch ihren 1. Bürgermeister Franz Gerleigner, die Gemeinde Tettenweis durch ihren 2. Bürgermeister Josef Schmidbauer vertreten. Von der Sparkasse war Thomas Larverseder gekommen.

Bernhard Gruber folgte am Mikrophon. Er gratulierte den Schülerinnen und Schülern zu ihren Erfolgen. Aber auch den Eltern galt sein Dank. Sie spendeten Trost und lieferten Energie, wenn es manchmal nicht so lief. Auch die Lehrerinnen und Lehrer wurden hervorgehoben für ihr Engagement.

Danach wandte sich Rektor Wolfgang Zehetmair mit einem Schmunzeln zunächst an die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9m: „Für euch, aus dem Mittlere Reife Zug, ist das heute nur ein Probelauf. Ihr bekommt heute „nur“ eure Zeugnisse über den qualifizierenden Abschluss der Mittelschule. Entlassen werdet ihr erst im nächsten Jahr mit dem Mittleren Schulabschluss der Mittelschule.“

Jetzt waren aber die Entlassschüler der 9a an der Reihe. Rektor Zehetmair hat ihnen auf eine inspirierende Weise den Weg ihrer Schulzeit nähergebracht. Dabei wurde die Metapher der Raupe, die sich im Laufe von neun Jahren durch Lernen, Erfahrungen und Herausforderungen in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt, genutzt. Das bekannte Bilderbuch von Eric Carle, dass die Verwandlung einer Raupe zum Schmetterling zeigt, wurde als Symbol für den persönlichen Entwicklungsprozess der Kinder herangezogen. Das Buch, das bereits vor 56 Jahren geschrieben wurde und in über 64 Sprachen übersetzt ist, ist so beliebt, weil es sowohl für Kinder im Kindergarten verständlich ist als auch für Erwachsene voller Symbole steckt. 

Zehetmair sagte dazu: „Jede Raupe durchläuft eine unglaubliche Verwandlung. Und genau so ist es auch bei euch – ihr habt euch in den letzten Jahren zu jungen Menschen entwickelt, die bereit sind, ihre Flügel auszubreiten.“ 

Er erinnerte an die ersten Schultage, die für die Kinder wie die hungrige Raupe am Anfang waren: neugierig, voller Vorfreude und vielleicht auch ein bisschen Lampenfieber. Die Schülerinnen und Schüler haben in den letzten neun Jahren Schritt für Schritt ihr Wissen erweitert – angefangen bei den ersten Buchstaben und Zahlen bis hin zu den vielfältigen Fächern wie Deutsch, Mathematik, Englisch, Kunst, Musik und Sport. 

„Jede Stunde, jeder Test war wie ein kleiner Happen, den ihr genüsslich verschlungen habt“, sagte der Schulleiter. „Und manchmal war es auch schwer, aber ihr habt nie aufgegeben.“ 

Neben dem Lernen gab es auch viele schöne gemeinsame Erlebnisse, die die Schulzeit geprägt haben. Dazu zählen Wandertage, Ausflüge, Theater- und Musikaufführungen sowie Sportwettkämpfe. Diese Aktivitäten haben den Teamgeist, die Fairness und den Mut der Schülerinnen und Schüler gestärkt. 

Der Rektor betonte: „Diese Erlebnisse haben euch nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Freundschaften und Erinnerungen fürs Leben geschaffen.“ 

Natürlich gab es auch schwierige Phasen, wie Prüfungsstress, das Jonglieren von Freizeit und Lernen, Phasen der Ablenkung durch Social Media oder die Corona-Zeit mit Distanzunterricht. Doch genau wie die Raupe, die sich nach all dem Fressen in ihren Kokon zurückzieht, haben die Schülerinnen und Schüler gelernt, sich neu zu orientieren, Strategien zu entwickeln und Herausforderungen als Chancen zu sehen. 

Am Ende dankte Rektor Zehetmair allen, die zum Erfolg beigetragen haben: den Eltern, die die Kinder von Anfang an begleitet und motiviert haben, den Lehrkräften und Schulmitarbeitern, die Wissen vermittelt und in schwierigen Momenten beigestanden haben, dem Klassenlehrer, der die Schülerinnen und Schüler täglich begleitet hat, sowie den Mitschülerinnen und Mitschülern, mit denen Freundschaften entstanden sind. 

„Ohne diese Unterstützung wäre dieser Tag nicht möglich gewesen“, sagte der Schulleiter.

Nun ist es soweit: Die Schülerinnen und Schüler verlassen den vertrauten Kokon der Schule. Sie schlüpfen hervor – nicht mehr als hungrige Raupen, sondern als junge Erwachsene, bereit, mit ihren neu gewonnenen Flügeln in die Welt hinauszufliegen. 

„Ich möchte euch dazu ermutigen“, gab Zehetmair als Schlusswort mit auf den Weg.

Darauf folgte seine schon traditionelle PowerPoint-Präsentation mit vielen guten, nachdenklichen, aber auch heiteren Sprüchen an die Schüler gerichtet.

„Auf Wiedersehen“ von Natzon, stimmgewaltig vorgetragen vom Chor und der Instrumentalgruppe der Schule unter der Leitung von Lehrerin Maria Krämer. Unterstützt von den Kolleginnen Bianca Simeth an der Gitarre und Claudia Härtl am E-Piano waren ein weiterer musikalischer Höhepunkt der Feier.

Auch die Vorsitzende des Elternbeirats, Sandra Moser, hat sich in ihrer Rede sehr emotional gezeigt. Ihre Kernaussage „Glaube immer an dich. Folge deinem Herzen. Höre niemals auf zu träumen“ brachte es auf den Punkt.

Jetzt war es an der Zeit, dass die Absolventen zu Wort kommen. In einer kurzweiligen Rede fassten Fabian Ebelin und Lukas Müller ihre Erlebnisse zusammen: „Wir stehen heute hier – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil wir es geschafft haben. Weinend… naja, weil der Wecker morgen trotzdem wieder klingelt.“ Die letzten Jahre seien manchmal stressig, manchmal witzig gewesen, aber auf jeden Fall unvergesslich. Dabei betonten sie, was sie gelernt haben – nicht nur in den Fächern, sondern auch über das Leben, Freundschaft und Zusammenhalt.

Lukas Müller brachte die Stimmung auf den Punkt: „Ich denke, wir können alle stolz auf das sein, was wir erreicht haben. Es war nicht immer einfach, aber wir haben es gemeinsam geschafft.“ Fabian Ebeling ergänzte: „Und ich finde, wir sollten nie vergessen, wie viel Spaß wir zusammen hatten – auch wenn mal was schiefging.“

Die beiden Abschlussredner dankten ihren Lehrkräften für ihren Einsatz: „Ein riesiges Danke an unsere Lehrerinnen und Lehrer – für ihren Unterricht, ihre Geduld und dafür, dass sie uns trotz allem nicht aufgegeben haben.“ Ein besonderer Dank ging an die Eltern: „Danke fürs Wecken, Mitfiebern und Da-Sein, immer wenn wir es brauchten.“

Abschließend betonten die beiden Absolventen, dass die gemeinsame Zeit sie verbunden hat: „Was jetzt kommt, wird für jeden anders – aber was uns verbindet, ist diese gemeinsame Zeit.“ Sie blickten zurück auf eine Klasse, die durch ihre Einzigartigkeit und die gemeinsamen Erlebnisse geprägt ist.

Mit einem Augenzwinkern verabschiedeten sie sich: „Macht’s gut, bleibt euch treu – und vergesst nie, wie cool wir waren.“

Im Anschluss an seine Schüler sprach Klassenlehrer Christian Lindam. Er begrüßte die Absolventinnen und Absolventen sowie ihre Familien und Gäste mit motivierenden Worten und einem Blick auf die kommenden Herausforderungen.

„Liebe Absolventinnen und Absolventen der 9a, herzlich willkommen zu eurem großen Tag! Heute feiern wir nicht nur den erfolgreichen Abschluss eurer Schulzeit, sondern auch das Ende einer Ära – und, für manche von euch, das Ende des täglichen Kampfes mit dem Wecker“, eröffnete Lindam seine Rede. Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Ich weiß, was viele jetzt denken: „Endlich vorbei! Aber ich muss euch enttäuschen: Das Leben ist kein Netflix-Serienmarathon, bei dem nach der letzten Folge einfach ‚Danke fürs Zuschauen‘ erscheint. Nein, jetzt kommt die nächste Staffel – und die heißt ‚Leben 2.0‘.“

Der Lehrer gab den jungen Erwachsenen wertvolle Ratschläge für die Zukunft, untermalt mit Zitaten berühmter Persönlichkeiten. Er ermutigte die Absolventinnen und Absolventen, mutig neue Wege zu gehen: „Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.“ Er betonte die Bedeutung von Humor: „Humor ist der Regenschirm der Weisen“, und erinnerte daran, Fehler mit Leichtigkeit zu nehmen. „Nutzt eure Zeit für das, was euch wirklich wichtig ist, und glaubt an eure Träume – denn die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben“, so Lindam.

Abschließend ermutigte er die jungen Erwachsenen, Rückschläge als Chancen zu sehen: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ Mit diesen Worten verabschiedete er seine Schülerinnen und Schüler in ihre Zukunft und betonte: „Bleibt neugierig, bleibt mutig und vergesst nie, ab und zu über euch selbst zu lachen.“

Danach war es Zeit für den Höhepunkt der Veranstaltung. Die Zeugnisse wurden übergeben. Zunächst erhielten die Schüler der Klasse 9a ihre Zeugnisse. Jeder Absolvent wurde mit einem persönlichen Lied einzeln auf die Bühne gerufen, um sein Abschlusszeugnis aus den Händen seines Klassenlehrers Christian Lindam in Empfang zu nehmen. Für jeden war es ein besonderer Moment. Wie Rektor Zehetmair in seiner Rede angekündigt hat, verlassen sie alle damit als Schmetterlinge den Kokon Schule.

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Klasse 9a

Danach erhielten 16 Schülerinnen und Schüler aus dem Mittlere Reife Zug ihr Zeugnis über den qualifizierenden Abschluss der Mittelschule aus den Händen ihrer Klassenlehrerin Theresa Schätzl. Gratuliert haben hierzu Rektor Wolfgang Zehetmair und die Vorsitzende des Elternbeirats Sandra Moser, die auch ein kleines Geschenk an jeden Schüler übergab.

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Klasse 9m

Im Anschluss wurden noch die Prüfungsbesten geehrt. Den drittbesten Abschluss teilten sich Wiesemann Annalena und Gründling Constantin. Das zweitbeste Ergebnis erzielte Korniushchenkova Olena. Den besten Abschluss erreichte Chernova Mariia.

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v.l.: Elternbeiratsvorsitzende Sandra Moser, Konstantin Grünling, Mariia Chernova, Olena Korniushchenkova, Annalena Wiesemann

hi.v.l.: Rektor Wolfgang Zehetmair, Klassenlehrer Christian Lindam, 3. Bürgermeister Bernhard Gruber

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Klasse 9a und 9m mit Ehrengäste

Mit der Bayernhymne, begleitet von Lehrerin Claudia Härtl am E-Piano, endete eine festliche Veranstaltung.