Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) führt seit vielen Jahren ein Projekt durch, welches den Namen „Wir gehen an die Schule“ trägt.

Im Heimat- und Sachunterricht der dritten Klassen gehört beim Thema Auge auch der Aspekt „Leben mit Sehbehinderung oder Blindheit“ mit dazu. Kein Buch, kein Film, keine Lehrerinformation kann dazu in so authentischer Weise informieren wie eine persönlich betroffene Person.

Die dritten Klassen unserer Schule bekamen daher am 3. April Besuch von Frau Elke Ehegartner vom BBSB. In ihrer erfrischenden und lebensfrohen Art nahm sie den Kindern sofort alle Berührungsängste und berichtete von ihrem Lebensalltag als blinder Mensch. Dabei zeigte sie Utensilien wie den Blindenstock, die Blinden-Armbinde, Hilfsmittel, um Geld zu erkennen, eine sprechende Waage und vieles mehr. Frau Ehegartners unbekümmerte Erzählungen spornten die Schüler zu vielen Fragen an, wie zum Beispiel: „Wie finden Sie sich beim Einkaufen zurecht?“ „Wie können Sie kochen? „Sehen Sie wirklich alles schwarz?“ „Wurden Sie schon einmal wegen Ihrer Blindheit beleidigt?“

Gerade die letzte Frage animierte Frau Ehegartner, ihre Kernbotschaft an die Kinder zu vermitteln, nämlich Menschen mit Behinderung immer mit Respekt, aber ohne Angst zu begegnen. Sie ermunterte die Kinder, Hilfe anzubieten, falls sie nötig erscheint und sich dann aber auch der übernommenen Verantwortung bewusst zu sein, wenn man etwa einen blinden Menschen über die Straße führt.

In diesen 90 Minuten mit der Dame vom BBSB ging es einmal nicht um Mathe oder Deutsch, aber um ganz viel Lebenspraxis und soziales Lernen.